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Anerkennung

  • Die allgemeinste Art der Anerkennung ist: Zuhören.
  • Daneben gibt es drei spezifische Grundgefühle der Anerkennung gegenüber dem Partner: Das Lob, die Dankbarkeit und die Entschuldigung. In der Kurzformel: Bravo, Danke und Sorry!
  • Bravo: Ich anerkenne gegenüber meinem Partner, dass er (sie) eine Leistung vollbracht oder eine positive Eigenart gezeigt hat
  • Danke: Ich anerkenne gegenüber meinem Partner, dass er/sie hilfreich war.
  • Sorry: Ich anerkenne gegenüber meinem Partner, dass ich im Irrtum war, einen Schaden verursachte oder verletzend war.
  • Anerkennende Emotionen stellen allein den Partner ins Zentrum und würdigen ihn.

Der Umgang mit positiven Emotionen ist für das Gelingen der Partnerschaft entscheidend: Wir sind froh oder glücklich, dankbar und verliebt, freudig, beruhigt etc., wenn wir an unseren Partner denken. Eine Partnerschaft lebt davon, dass diese Emotionen ausgedrückt werden. Die positiven Emotionen der Anerkennung und die positiven Bindungsgefühle sollten verschwenderisch und grosszügig ausgedrückt werden. Auch dann, wenn es nur ein bisschen stimmt. Warten Sie nicht, bis alles richtig und top ist. Unter Umständen kommen Sie so nie dazu, Ihren Partner anzuerkennen oder Ihre positiven Bindungsgefühle auszudrücken!

Zwei Arten von positiven Emotionen

Man kann die positiven Emotionen innerhalb der Partnerschaft in zwei Teile gliedern.

  • Positive Bindungsemotionen wie Liebe, Sicherheit, Geborgenheit, Begehren, Zärtlichkeitsgefühle, Interesse etc.
  • Anerkennende Emotionen wie Lob, Dankbarkeit und Mitgefühl/Entschuldigung.

Wer das Risiko auf sich nimmt, positive Emotionen der Freude, der Dankbarkeit, der Liebe (etc.) auszudrücken, stellt automatisch Nähe zum Partner her.

Positive Emotionen auszudrücken ist deshalb ein Risiko, weil es um emotionale Intensität geht. Jede emotionale Intensität zieht automatisch auch Verletzlichkeit nach sich. Das gilt für positive Emotionen genau so wie für negative.

Positive Emotionen und Selbstregulation

Es ist ein Problem für die Partnerschaft, wenn ein Partner immer nur dann eine positive Emotion ausdrückt, nachdem der andere Partner bereits etwas Positives gezeigt und ausgedrückt hat. Selbstständig und als Erster positive Emotionen auszudrücken hat auch etwas mit gelungener emotionaler Selbstregulation zu tun. Denn als Erster etwas Positives zu zeigen bedeutet, aus dem Selbstschutz herauszukommen und das Risiko der Verletzbarkeit einzugehen.

Positive Emotionen und Sinn der Beziehung

Es gehört zu den grössten und intensivsten Glücksgefühlen im Leben eines jeden Menschen, wenn uns nahe stehende Personen Gefühle der Liebe, des Begehrens, der tiefen Verbundenheit, Gemeinsamkeit und Anerkennung schenken und wir umgekehrt solche Gefühle unseren Lieben gegenüber zum Ausdruck bringen. Darin sehen wir in der Regel auch einen wichtigen Sinn von nahen Beziehungen oder Bindungen überhaupt.

 

Ausdrücken von positiven Emotionen statt unterbrechen

happy-fingersPositive Emotionen zu verspüren äussert sich in klaren physiologischen und non-verbalen Zeichen, die wir mittels einfacher Selbstbeobachtung wahrnehmen können. Wir verspüren eine Leichtigkeit im Innern, wir fühlen uns offen, haben eine freundliche, fröhliche oder milde Stimmung. Körperlich sind die Lachmuskeln im Gesicht angenehm gespannt, die Haltung ist gerade, der Schritt beschwingt, die Augen "offen".

Man darf ohne Übertreibung behaupten, dass der "emotionale Sinn" einer Partnerschaft darin besteht, positive Emotionen wie Freude, Vergnügen, Stolz und Liebe, Begehren und Geborgenheit zu erleben. Solche Emotionen und Gefühle intensiv genug erleben zu können ist alleine der Tatsache geschuldet, dass wir bereit sind, jemanden dauerhaft in unsere Nähe zu lassen.

Es ist entscheidend für eine gelingende Partnerschaft, positive Gefühle und Emotionen auszudrücken statt zu unterdrücken oder dem Partner vorzuenthalten.

Fallen diese Gefühle und Emotionen mangels Ausdruck weg oder werden sie zu wenig intensiv erlebt, dann fragen sich die Partner, weshalb sie überhaupt zusammen sind. Ihr Bindungsgefühl wird dadurch in einen Alarmzustand versetzt.

 

Merkmale und Folgen von "ausdrücken statt unterbrechen"

  • Die Partner fühlen sich verbunden und dadurch entsteht häufig auch eine Verbundenheit mit der gesamten Umwelt, die zum Leben gehört.
  • Das Ausdrücken von anerkennenden Gefühle wie Lob, Dankbarkeit sowie Entschuldigungen lösen häufig einen positiven Aufwärts-Zyklus von Nähe aus.
  • Man fühlt sich innerlich im Gleichgewicht, zufrieden, phasenweise glücklich. Bei frischer Verliebtheit eventuell auch euphorisch... 😀
  • Man erkundigt sich gerne, wie es dem andern gerade geht.
  • Wenn die Partner voreinander positive Gefühle ausdrücken und sich "schenken", dann empfinden sie Zwänge und die Pflichten des Alltags in der Regel als erträglicher oder solche Gefühle des "Funktionieren Müssens" sind für eine Zeitlang weg. Im Gegenteil geht man mit mehr Schwung an auch ungeliebte Tätigkeiten.

 

Beispiele

Folgende positive Emotionen erfüllen die Partnerschaft mit Bindungszufriedenheit und tragen entscheidend zu positiver Nähe bei, wenn die Partner sich gegenseitig diese Gefühle zeigen und unzweideutig zum Ausdruck bringen:

Positive Emotionen der Verbundenheit (Positive Bindungsemotionen)

  • Freude
  • Glücksgefühle
  • Zärtlichkeitsgefühle und affektive Gesten
  • Geborgenheitsgefühle, Sicherheit
  • Liebe
  • Neugierde und Interesse
  • Begehren und Lust

Positive Emotionen der Anerkennung

  • Verständnis, Akzeptanz, Empathie
  • Dankbarkeit
  • Lob (Bewunderung und Stolzsein auf den Partner)
  • Wunsch nach Versöhnung, dem Partner Recht geben (sich entschuldigen)